Der POLYGON-Befehl dient zum Zeichnen von Polygonflächen. Polygone in den Layern Top, Bottom und Route2..15 werden als Signale behandelt. Polygone in den Layern t/b/vRestrict sind Sperrflächen für den Autorouter.
Anmerkung
Sie sollten es vermeiden, sehr kleine Werte für die width eines
Polygons zu verwenden, da dies zu extrem großen Datenmengen führen kann,
wenn die Zeichnung mit dem CAM Prozessor
ausgegeben wird.
Die Polygon-width sollte immer größer sein als die physikalische
Auflösung des Ausgabegerätes. Zum Beispiel sollte bei einem Gerber
Fotoplotter mit einer typischen Auflösung von 1 Mil die Polygon width
nicht kleiner als zum Beispiel 6 Mil gewählt werden. Im allgemeinen sollte
die Polygon width in der selben Größenordnung liegen wie die
der übrigen Wires.
Falls Sie dem Polygon einen Namen geben wollen, der mit einer Ziffer beginnt
(zum Beispiel 0V), so müssen Sie diesen Namen in Hochkommas einschließen,
um ihn von einem width-Wert zu unterscheiden.
Urzustand und freigerechneter Zustand
Für Polygone, die Bestandteil eines Signals sind, gibt es zwei verschiedene Zustände:
1. Outlines: | "Urzustand", also die Form in der sie vom Benutzer definiert worden sind (Umrißlinien) |
2. Real mode: | "freigerechneter" Zustand, also die Form wie sie vom Programm berechnet wird. |
In der Board-Datei (name.BRD) ist nur der Urzustand abgespeichert.
Standardmäßig werden alle Polygone am Bildschirm im Urzustand dargestellt, da das Freirechnen ein rechenintensiver und damit zeitaufwendiger Vorgang ist. Es werden dabei nur die vom Benutzer definierten Umrißlinien dargestellt.
Bei der Ausgabe mit dem CAM-Prozessor werden auf jeden Fall alle Polygone freigerechnet.
Mit Ctrl-Break (Strg-Untbr) kann die Berechnung abgebrochen werden. Alle bis dahin freigerechneten Polygone liegen dann im freigerechneten Zustand vor, alle anderen (auch das gerade in der Berechnung befindliche!) liegen im Urzustand vor.
Das Freirechnen von Polygonen wird mit dem RATSNEST -Befehl ausgelöst. Man kann das mit SET POLYGON_RATSNEST OFF; verhindern.
Ein freigerechnetes Polygon kann durch Anklicken mit dem RIPUP-Befehl wieder in den Urzustand zurückversetzt werden.
Bei CHANGE-Operationen wird ein Polygon neu freigerechnet, wenn es vor dem CHANGE bereits freigerechnet war.
Andere Befehle und Polygone
Polygone werden an den Kanten selektiert (wie normale Wires)
SPLIT: fügt neue Polygonkanten ein.
DELETE: löscht eine Polygon-Ecke (falls nur noch drei Ecken vorhanden sind, wird das ganze Polygon gelöscht).
CHANGE LAYER: ändert den Layer des gesamten Polygons.
CHANGE WIDTH: ändert den Parameter Width des gesamten Polygons.
MOVE: bewegt Polygonkante oder -ecke (wie bei normalen Wire-Zügen).
COPY: kopiert ganzes Polygon.
NAME: Falls das Polygon in einem Signal-Layer liegt, wird der Name des Signals geändert.
Polygon-Parameter
Width: Linienbreite der Polygonkanten. Wird auch zum Ausfüllen verwendet.
Layer: Polygone können in jeden Layer gezeichnet werden. Polygone in Signal-Layern sind Bestandteil eines Signals und werden 'freigestellt', d.h. potentialfremde Anteile werden 'abgezogen'. Von Polygonen im Top-Layer werden auch Objekte im Layer tRestrict abgezogen (entsprechendes gilt für Bottom und bRestrict). Damit ist es z. B. möglich, eine negative Beschriftung innerhalb einer Massefläche zu erzeugen.
Pour: Füllmodus (Solid = ganz gefüllt [Default], Hatch = schraffiert).
Thermals: bestimmt darüber, wie potentialgleiche Pads und Smds angeschlossen werden (On = es werden Thermals generiert [default], Off = keine Thermals).
Spacing: Abstand der Füll-Linien bei Pour=Hatch (Default: 50 Mil).
Isolate: Abstand der freigestellten Polygonkanten zu potentialfremdem Kupfer (default: 14 Mil).
Orphans: Beim Freistellen von Polygonen kann es passieren, daß das ursprüngliche Polygon in mehrere Teile zerfällt. Falls sich in einem solchen Teil kein Pad, Via, Smd oder Wire eines Signals befindet, entsteht eine 'Insel' ohne elektrische Verbindung zum zugehörigen Signal. Sollen solche Inseln (oder 'verwaiste' Flächen) erhalten bleiben, ist der Parameter Orphans auf On zu setzen. Bei Orphans = Off [default] werden sie eliminiert.
Unter gewissen Umständen, insbesondere mit Orphans = Off, kann ein Polygon vollständig verschwinden.
Stegbreite bei Thermals
Die Breite der Stege bei Thermals ist:
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